Studierende bei Menschen in Europa

Die Verlagsgruppe Passau veranstaltet jedes Jahr die Reihe "Menschen in Europa" mit prominenten Gästen.

Konflikte und Kriege – Demokratien in der Krise

Am 5. Oktober 2022 besuchte die Höhere Landbauschule (HLS) Rotthalmünster das Podiumsgespräch "Konflikte und Kriege – Demokratien in der Krise". Podiumsteilnehmer waren: Sigmar Gabriel, Vorsitzender der Atlantikbrücke e.V., Prof. Dr. Wolfgang Ischinger, Präsident des Stiftungsrats der Münchner Sicherheitskonferenz, Dr. Peter Gauweiler, Bayerischer Staatsminister a.D., Rechtsanwalt unter der Moderation von Michael Krons, ZDF.
Bei dieser Veranstaltung ging es um den Krieg in der Ukraine, über Putins Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen wurde diskutiert. Er stehe mit dem Rücken zur Wand und drohe, vor dieser Gefahr hätten die Menschen Angst. Ischinger konnte diese Angst mildern, davor stünden noch viele Eskalationsstufen und Russland stelle sich auf einen längeren Krieg ein. Dann ging es noch um die Stellung des Westens, dass Deutschland sich nicht nur auf die Unterstützung der Ukraine fokussieren soll, sondern dass die Herausforderung in Deutschland diplomatisch und nicht durch Waffenlieferungen angegangen werden sollten, so Gauweiler.
Sigmar Gabriel war der Meinung, Deutschland brauche einen Masterplan, denn die Russen "spielten Schach und wir Mikado". Zum Abschluss gab es noch die Frage wo der Westen im Augenblick steht. Ischinger hoffte auf den G20 Gipfel im Bali. Dort trafen sich die weltweit größten Industrie- und Schwellenländer – auch der russische Präsident war geladen. Erhofft wird eine Resolution gegen den Einsatz von Atomwaffen. Das Schlussfazit von Gabriel: Auch wenn der Krieg morgen endet, werden wir die Auswirkungen noch in Jahren spüren.

Grüne Mobilität zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Studierende der Höheren Landbauschule (HLS) Rotthalmünster besuchten im Oktober 2022 das Medienzentrum der Passauer Neuen Presse. Das Thema des Abends: grüne Mobilität zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Auf der Menschen in Europa-Bühne saßen Joe Kaeser, Aufsichtsratsvorsitzender Siemens Energy AG, Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa AG, Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender AUDI AG und Moderator Gabor Steingart, Journalist und Autor.

Die Themen Klimaschutz und Ressourcenschonung halten seit Jahren Einzug in die Gesellschaft. In nahezu allen Branchen werden Konzepte erarbeitet, um Unternehmen nachhaltiger zu gestalten. Wie diese Konzepte aussehen und inwieweit sie in die Praxis umgesetzt werden können, schilderten die drei Vertreter der Industriekonzerne Audi (Markus Duesmann), Siemens (Joe Kaeser) sowie der führenden deutschen Fluglinie Lufthansa (Carsten Spohr).
Fakt ist, dass Deutschland bis zum Jahre 2035 ein allgemeines Verbrenner-Verbot durchsetzen möchte. Sowohl im Straßen- als auch im Luftverkehr spielt CO²-Verbrauch vermehrt eine Rolle. Es ist kein Geheimnis, dass Fluggesellschaften wie die Lufthansa einen Teil ihrer Flugzeugflotte auch nach der Pandemie am Boden lassen. Der Grund hierfür sind jedoch weniger die Umweltgedanken als vielmehr die konstant steigenden Energiepreise, mit denen Airlines wie Lufthansa zu kämpfen haben.
Deutschland müsse jetzt in erster Linie an eine zuverlässige Energieversorgung im eigenen Land denken und Atom- sowie Kohlekraftwerke trotz deren negativer Auswirkungen auf die Umwelt weiterlaufen lassen, so Joe Kaeser.
Beim Fazit herrschte Einigkeit unter den Herren. Ziel sei es, den nachfolgenden Generationen eine Welt ohne fossile Brennstoffe und somit vertretbaren CO²- Emissionen zu hinterlassen.

Wie nachhaltig is(s)t Deutschland?

Im Oktober 2022 begeisterte Studierende das Diskussionsforum "Menschen in Europa" in Passau. Das Thema lautete "Wie nachhaltig is(s)t Deutschland?". Spannend war die Zusammensetzung des Podiums: Michaela Kaniber, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, Holger Stromberg, CCO und Mitgründer Organic Garden, Ernährungsexperte und ehemaliger Sternekoch unter der Moderation von Tilmann Schöberl, BR.
Bei dieser Diskussionsrunde trafen die Schüler unsere bayrische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber live und konnten im Anschluss ein Gespräch mit ihr führen.
Es ging darum, dass in Deutschland zu viele Lebensmittel weggeschmissen werden und wie dies in Zukunft verhindert werden könne. Schöberl lieferte ein Praxisbeispiel, Personen wurden über ihre Ernährung befragt und behaupteten, sich bereits gesund zu ernähren. Es gibt einen Anstieg beim Verzehr von Bioprodukten und einen Rückgang beim Schweinefleischkonsum. Kaniber bestätigt diese Aussage und fügte hinzu, dass dieser Rückgang nicht mehr nur ein Trend, sondern eine Bewusstseinsänderung der Jugend ist. Durch die Pandemie setzte der Verbraucher auch mehr auf Regionalität und Qualität, jedoch entscheidet durch der Ukraine Krieg und die dadurch steigenden Kosten bei Vielen nun der Geldbeutel über den Einkauf.
Hirschhausen betonte im Bezug auf den Klimawandel, dass wir unsere Ernährungsweise zukünftig umstellen müssen auf gesunde Ernährung und Regionalität. Als wichtig betonte Frau Kaniber den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln, der den Kindern schon in der Schule gelehrt werden sollte.
Am Schluss waren sich alle einig, dass die Wertschätzung für die Lebensmittel dringend steigen muss.

Natalia Klitschko – Hilfe für die Ukraine

Studierende der Höheren Landbauschule (HLS) Rotthalmünster besuchten Ende Oktober 2022 das Medienzentrum der Passauer Neuen Presse. Das Thema des Abends: Hilfe für die Ukraine. Auf der Menschen in Europa-Bühne saßen Natalia Klitschko, Schirmherrin der PNP Spendenaktion mit CARE Deutschland e.V. und Udo Lielischkies, ehem. ARD Korrespondent in Moskau, Buchautor unter der Moderation von Alexander Kain, Stellv. Chefredakteur Passauer Neue Presse.
"Ich gebe meine Stimme für die, die selbst nicht sprechen können", sagte Natalia Klitschko, in Bezug auf ihre Hilfsorganisation.
In der Diskussionsrunde ging es um den Krieg in der Ukraine. Die Hauptperson des Abends Klitschko schilderte ihre Eindrücke über die Kriegsanfänge und wie sie ihre Familie zu sich nach Deutschland holte. Mit der Flucht begann für Natalia auch die Idee zur Flüchtlingshilfe, welche sie aktuell sehr erfolgreich betreibt.
Sie gab Einblicke in das Wesen der Ukrainer und beschrieb den unermüdlichen Einsatz der ukrainischen Streitkräfte, welcher aus ihrem enormen Nationalstolz entspringt. Herr Lielischkies berichtete über Putin, da er ihn selbst schon erlebt hatte. Laut ihm ist Putin ein blasser, nüchterner und intelligenter Mensch. Im Jahr 2001 waren noch alle von Putins Aussage im Bundestag "der kalte Krieg sei vorüber" begeistert. Lielischkies sieht ein mafiöses System. Es zeigte sich bereits 2014 durch den Angriff auf die Krim. Er sei eine autokrate und wahnhafte Erscheinung. Deutschland habe ihm das beigebracht und trage Mitschuld.
Unter anderem betonte Lielischkies, dass Deutschland die Ukraine deutlich stärker auf direktem Wege unterstützen sollte. Damit meinte er eine Kombination aus Sanktionen und Waffenlieferungen.

Menschen in Europa
Die Veranstaltungsreihe "Menschen in Europa" findet jährlich im Herbst statt. Veranstalter ist der Medienkonzern Verlagsgruppe Passau, der nach eigener Aussage ein Forum für Denker und Lenker mit unterschiedlichstem Hintergrund geschaffen hat. Ein Podium für Politik und Geist, Kultur und Jugend, Sport und Lebensfreude.