Schulstart an der Höheren Landbauschule Rotthalmünster
44 Landwirte beginnen Weiterbildung zum Agrarbetriebswirt

44 junge Menschen aus Bayern und Oberösterreich, darunter acht Landwirtinnen, beginnen heuer ihre Weiterbildung zum Agrarbetriebswirt an der Höheren Landbauschule Rotthalmünster (HLS). Für ein Jahr tauschen die Junglandwirte den Traktorsitz und Stall nun gegen die Schulbank.

Neben Finanz-, Rechts- und Managementfragen wird ihr Wissen in den produktionstechnischen Fächern und der Persönlichkeitsbildung vertieft. Dazu wird bis Ende Juli 2026 an der HLS ein volles Bauernjahr simuliert und die Theorie mit der Praxiserprobung auf dem 2.500 Parzellen umfassenden Versuchsfeld kombiniert.

Exkursionen und Diskussionen mit Funktionsträgern und Fachexperten gehören ebenfalls zum einjährigen Training, das die Studierenden auf die Hofübernahme oder eine Führungstätigkeit in dem der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereich vorbereitet.

Der neue Jahrgang startete mit dem traditionellen Eröffnungsgottesdienst, heuer in der Wieskapelle Rotthalmünster. Pfarrer Jörg Fleischer gab den Studierenden mit auf den Weg, sich immer auf ihre Wurzeln zu besinnen. Neben der Entwicklung der eigenen Begabungen, seien dies Familie, Gemeinschaft und der Glaube. Stellvertretender Bürgermeister Alexander Hutterer begrüßte die neuen Landbauschüler im Namen von Günther Straußberger, stellte die Marktgemeinde Rotthalmünster vor und begleitete sie anschließend bei der Besichtigung der Firma Meier Bau.

Schulleiter Fabian Werner und das 12-köpfige Lehrerteam freuten sich, dass im neuen Schuljahr wieder eine stark steigende Zahl Nachwuchskräfte aus Oberösterreich, der Oberpfalz, Niederbayern und Oberbayern ihren Weg nach Rotthalmünster gefunden haben. „Die hohe Studien-, Lehr- und Lebensqualität, die an der Höheren Landbauschule Rotthalmünster geboten wird, ist über Bayern hinaus bekannt“, erklärte Werner. Seit Jahrzehnten sei die HLS Rotthalmünster unter den Landwirten die erste Wahl, wenn es um die fachliche und betriebswirtschaftliche Weiterqualifizierung geht.

Majer Andreas
Andreas Majer
Das bestätigen auch die neuen Studierenden im Gespräch. Andreas Majer aus dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab, der aus einem Milchviehbetrieb stammt, entschied sich für die HLS Rotthalmünster, weil der gute Ruf bis in die Oberpfalz vorgedrungen ist: „Viele Bekannte und Absolventen haben nur Gutes berichtet. Von der Landwirtschaftsschule Weiden sind wir vier Absolventen, die sich bewusst für die HLS Rotthalmünster entschieden haben“, erläutert der 29-jährige Oberpfälzer, der vor seiner Ausbildung zum Landwirt bereits Zerspanungsmechaniker gelernt hat. Für die Leitung des elterlichen landwirtschaftlichen Betriebs möchte er an der HLS das nötige Rüstzeug erwerben. Für den Schulbesuch an der HLS nehmen die Oberpfälzer eine Anreise von über 230 Kilometern in Kauf.
Mayer Alexa
Alexa Mayer
Alexa Mayer stammt von einen Legehennenbetrieb mit Selbstvermarktung und Ackerbau in Walburgskirchen. „Die HLS ist eine super Weiterbildungsmöglichkeit, um meinen Betrieb für die Zukunft aufzustellen“. Die 21-jährige Landwirtin schätzt an der HLS das vielfältige Wahlpflichtangebot, welches 19 Seminare beispielsweise zu Erneuerbaren Energien Diversifizierung oder Zuckerrüben umfasst. „Die vielen wählbaren Schwerpunkte zeichnen diese Schule aus und helfen mit Ideen für unseren Betrieb zu entwickeln“
Schwarz Johannes
Johannes Schwarz
Johannes Schwarz aus Bad Füssing hat dieses Jahr die Landwirtschaftsschule in Passau abgeschlossen. Er stammt von einem Schweinemastbetrieb mit Ackerbau. „Mein Vater ist schon Absolvent der HLS Rotthalmünster, da muss ich selbstverständlich nachziehen“ so der 22-jährige Landwirt. „Außerdem waren beide Lehrherren Absolventen der HLS und haben mir den Besuch wärmstens empfohlen“. Vom Besuch erwartet sich der Studierende Wissen, Können sowie ein Netzwerk und neue Ideen zur erfolgreichen Weiterführung und Entwicklung des elterlichen Betriebs.
Haberfellner Tobias
Tobias Haberfellner
Tobias Haberfellner aus Burgkirchen in Oberösterreich ist einer von drei ausländischen Studierenden. Der 21-Jährige ist Absolvent der Landwirtschaftsschule Burgkirchen und hat zusätzlich den Beruf des Schlossers gelernt und ausgeübt. Vor der Übernahme der beiden elterlichen Betriebe möchte er an der HLS fit für die Betriebsleitung gemacht werden: „Mein Vater hat das bereits vor mir gemacht, alle Absolventen in Österreich, mit denen ich gesprochen habe, waren voll des Lobes“.